Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Protokoll


Zu Gesetz: BGBl Nr. 177/1957
Zu Ausschussbericht:Bericht des Finanz- und Budgetausschusses
Nachweis:GP VIII, SNr. 34
Datum:10.07.1957
Protokoll im Original

S. 1362ff. Die Debatte gerät zu einer allgemeinen Auseinandersetzung über die Zukunft der USIA-Betriebe und die grundsätzliche Organisation der Landwirtschaft. Abg. Franz Honner (KuL) bezeichnet die Fristerstreckung bei den Pachtverträgen als „Ergebnis eines sehr hartnäckigen Kampfes der Pächter selbst“ (S. 1364) und plädiert neuerlich für eine Bodenreform. Abg. Hans Czettel (SPÖ) bedauert, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse der USIA-Betriebe noch nicht geklärt und sie noch nicht in das Wirtschafsleben eingegliedert worden sind. Abg. Franz Strobl (ÖVP) plädiert für eine Grundaufstockungsaktion für Kleinbauern, die er als „[u]nsere friedliche Bodenreform“ (S. 1371) bezeichnet. Abg. Paul Rosenberger (SPÖ) unterstützt diese Forderung. Allein im Burgenland leben 6.600 Pächterfamilien mit USIA-Verträgen, gemeinsam mit ihren Familien machen sie 10% der burgenländischen Bevölkerung aus und haben großes Interesse an der Grundaufstockungsaktion.