Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Unternehmensgeschichten

Geschichte der ArisierungArisierung ist jede Art des Entzugs von Vermögen von Personen, die im Sinne der Nürnberger (Rasse-)Gesetze als Juden galten. Arisierungen verliefen sowohl in (auch den NS-Gesetzen zuwider laufender) "wilder" als auch in (den NS-Gesetzen entsprechender) pseudo-legaler Form.

Wenn Sie die Geschichte eines arisierten oder liquidierten Unternehmens recherchieren wollen, haben Sie mehrere Möglichkeiten.

Wenn Sie wissen, wer der Eigentümer des Unternehmens war, können Sie als Ausgangspunkt die VermögensanmeldungenJuden im Sinne der Nürnberger (Rasse-)Gesetze wurden durch die Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden nach dem Stand vom 27. April 1938 (vgl. RGBl I 1938, S. 414) verpflichtet, ihr Vermögen – sofern es einen Wert von RM 5.000 überstieg – vor den NS-Behörden durch die Abgabe einer Vermögensanmeldung offenzulegen. Die Vermögensanmeldungen (VA) bilden eine der wichtigsten Grundlagen für den Vermögensentzug durch das NS-System und sind daher auch heute eine zentrale Quelle für Recherchen in diesem Bereich. benützen. Alle als Juden verfolgten Personen mussten eine derartige Anmeldung ausfüllen (vgl. RGBl I 1938, S. 414). Das jeweils vorhandene Vermögen musste nach Kategorien geordnet in einem Formular aufgelistet werden. Daher sind dort auch Unternehmen sowie Anteile an Unternehmen verzeichnet. Wie die VermögensanmeldungenJuden im Sinne der Nürnberger (Rasse-)Gesetze wurden durch die Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden nach dem Stand vom 27. April 1938 (vgl. RGBl I 1938, S. 414) verpflichtet, ihr Vermögen – sofern es einen Wert von RM 5.000 überstieg – vor den NS-Behörden durch die Abgabe einer Vermögensanmeldung offenzulegen. Die Vermögensanmeldungen (VA) bilden eine der wichtigsten Grundlagen für den Vermögensentzug durch das NS-System und sind daher auch heute eine zentrale Quelle für Recherchen in diesem Bereich. zu benützen sind, erfahren Sie am ausführlichsten hier: Entschädigungs- und Restitutionsangelegenheiten / Vermögensverkehrsstelle, Vermögensanmeldungen. In welchen österreichischen Archiven sich VermögensanmeldungenJuden im Sinne der Nürnberger (Rasse-)Gesetze wurden durch die Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden nach dem Stand vom 27. April 1938 (vgl. RGBl I 1938, S. 414) verpflichtet, ihr Vermögen – sofern es einen Wert von RM 5.000 überstieg – vor den NS-Behörden durch die Abgabe einer Vermögensanmeldung offenzulegen. Die Vermögensanmeldungen (VA) bilden eine der wichtigsten Grundlagen für den Vermögensentzug durch das NS-System und sind daher auch heute eine zentrale Quelle für Recherchen in diesem Bereich. erhalten haben, sehen Sie hier.

Ausgehend von den VermögensanmeldungenJuden im Sinne der Nürnberger (Rasse-)Gesetze wurden durch die Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden nach dem Stand vom 27. April 1938 (vgl. RGBl I 1938, S. 414) verpflichtet, ihr Vermögen – sofern es einen Wert von RM 5.000 überstieg – vor den NS-Behörden durch die Abgabe einer Vermögensanmeldung offenzulegen. Die Vermögensanmeldungen (VA) bilden eine der wichtigsten Grundlagen für den Vermögensentzug durch das NS-System und sind daher auch heute eine zentrale Quelle für Recherchen in diesem Bereich. können Sie Arisierungsakten einsehen. Geben Sie dazu in der Volltextsuche "ArisierungArisierung ist jede Art des Entzugs von Vermögen von Personen, die im Sinne der Nürnberger (Rasse-)Gesetze als Juden galten. Arisierungen verliefen sowohl in (auch den NS-Gesetzen zuwider laufender) "wilder" als auch in (den NS-Gesetzen entsprechender) pseudo-legaler Form." ein, dann wird Ihnen angezeigt, in welchen Archiven derartige Akten überliefert sind. Sie können außerdem Akten der VermögensverkehrsstelleDie im Mai 1938 eingerichtete Vermögensverkehrsstelle (VVSt) sollte die kontrollierte und legale "Entjudung" der österreichischen Wirtschaft in die Wege leiten und weitere "wilde" Arisierungen vereiteln (vgl. GBlÖ Nr. 139/1938). Die VVSt war eine der zentralen Institutionen zur Durchführung des systematischen Vermögensentzugs im NS-System. Arisierungen durften ab Mai 1938 nur mehr mit ihrer Genehmigung durchgeführt werden. Ihr Leiter war der Staatskommissar in der Privatwirtschaft Walter Rafelsberger. einsehen. Dort finden Sie auch Informationen zu Unternehmen, die zwischen 1938 und 1945 liquidiert wurden. Wo Sie diese Akten finden, erfahren Sie hier.

Wenn es sich um ein Wiener Unternehmen handelt, bietet der "Lehmann" eine besonders einfache Möglichkeit, die Akten des Handelsregisters zu einem gesuchten Unternehmen zu finden. Informieren Sie sich hier: Wienbibliothek digital: "Lehmann". Dort sehen Sie auch, welche Aktenbestände der "Lehmann" erschließt. Für Tirol und Vorarlberg gibt es eine vergleichbare Möglichkeit mit diesem Verzeichnis: Tiroler Amtskalender. Adreßbuch von Tirol und Vorarlberg [1938].

Auch für Unternehmen in anderen Bundesländern ist es nützlich, einen Blick in das Handelsregister zu werfen. Hier ist aufgelistet, wo Sie die Akten des Handelsregisters finden können:
Für das Burgenland: Handelsregisterakten [Burgenland]
Für Kärnten: Handelsregisterakten [Kärnten]
Für Niederösterreich: Handelsregisterakten [Niederösterreich/Wiener Neustadt], Handelsregisterakten [Niederösterreich/St. Pölten], Handelsregisterakten [Niederösterreich/Korneuburg], Handelsregisterakten [Niederösterreich/Krems an der Donau]
Für Oberösterreich: Gerichtsakten, Handelsregisterakten [Oberösterreich/Linz], Handelsregisterakten [Oberösterreich/Ried im Innkreis], Handelsregisterakten [Oberösterreich/Steyr], Handelsregisterakten [Oberösterreich/Wels]
Für Salzburg: Landesgericht Salzburg / "Landes- als Handelsgericht" (Firmenbuch) – HRA-Akten und HRB-Akten (Einzelfirmen, Gesellschaften und Genossenschaften), Handelsregisterakten [Salzburg]
Für die Steiermark: Handelsregisterakten [Steiermark], Handelsregisterakten [Steiermark], Handelsregisterakten [Steiermark]
Für Tirol: Handelsregisterakten [Tirol], Handelsregisterakten [Tirol]
Für Vorarlberg: Handelsregisterakten [Vorarlberg], Handelsregisterakten [Vorarlberg]
Für Wien: Handelsgericht Wien / A – Registerakten der aufgelassenen Firmen: Offene Handelsgesellschaft, Handelsgericht Wien / Fa – Einzelfirmen (Fa-Akten zum Firmenanfallsregister, Aufforderung zur Firmenprotokollierung), Handelsgericht Wien / HRB – Registerakten der aufgelassenen Firmen: Gesellschaften, Handelsgericht Wien / HRA – Registerakten der aufgelassenen Firmen: Einzelkaufleute, OHG, KG und juristische Personen

Verzeichnisse mit Informationen zu historischen Unternehmen finden sie hier.

Wenn Sie wissen wollen, welche Banken arisiert oder liquidiert worden sind, können Sie den Band 11 der Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission zurate ziehen: Peter Melichar: Neuordnung im Bankwesen. Die NS-Maßnahmen und die Problematik der Restitution. Sie können den Band hier einsehen: https://http://hiko.univie.ac.at/index.php?inhalt=suche&bandnr=11.

Geschichte der RückstellungAls Rückstellung ist im strengen Wortsinn der österreichischen Gesetze die Zurückgabe von zwischen 1938 und 1945 entzogenen Vermögenswerten zu verstehen. (Rückstellungsgesetze)

Um sich über die RückstellungAls Rückstellung ist im strengen Wortsinn der österreichischen Gesetze die Zurückgabe von zwischen 1938 und 1945 entzogenen Vermögenswerten zu verstehen. (Rückstellungsgesetze) von Unternehmen zu informieren, können Sie die Rückstellungsakten einsehen. Wo Sie diese Akten finden, erfahren Sie hier. Leider sind sie aber vor allem in Wien zum Großteil nicht mehr vorhanden.

Ein weiterer Ausgangspunkt für die Recherche sind die Vermögensentziehungsanmeldungen (vgl. BGBl Nr. 166/1946). Wo Sie diese sogenannten VEAV-Anmeldungen finden, erfahren Sie hier.

Liquidierte Unternehmen wurden nicht rückgestellt, da nach dem Grundsatz der NaturalrestitutionNaturalrestitution (in rem restitution) meint Rückstellung entzogenen Vermögens in natura. – nur das, was da ist, wird zurückgegeben – vorgegangen wurde. Erst durch die Einrichtung des EntschädigungsfondsDer Allgemeine Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus (AEF) wurde 2001 mit dem Entschädigungsfonds-Gesetz geschaffen und – zur Lösung noch offner Fragen der Entschädigung von Opfern des Nationalsozialismus (Verluste und Schäden, Naturalrestitution) – beim Nationalfonds eingerichtet. im Jahr 2001 (vgl. BGBl I Nr. 12/2001) wurden diese Vermögensverluste teilweise entschädigt.

Literaturhinweise

Über die ArisierungArisierung ist jede Art des Entzugs von Vermögen von Personen, die im Sinne der Nürnberger (Rasse-)Gesetze als Juden galten. Arisierungen verliefen sowohl in (auch den NS-Gesetzen zuwider laufender) "wilder" als auch in (den NS-Gesetzen entsprechender) pseudo-legaler Form. von Unternehmen im Nationalsozialismus informieren sowohl in allgemeiner Form wie auch anhand von Fallbeispielen diese Bände der Österreichischen Historikerkommission:
Ulrike Felber/Peter Melichar/Markus Priller/Berthold Unfried/Fritz Weber: Ökonomie der Arisierung. Teil 1: Grundzüge, Akteure und Institutionen. Zwangsverkauf, Liquidierung und Restitution von Unternehmen in Österreich 1938 bis 1960 1
Ulrike Felber/Peter Melichar/Markus Priller/Berthold Unfried/Fritz Weber: Ökonomie der Arisierung. Teil 2: Wirtschaftssektoren, Branchen, Falldarstellungen. Zwangsverkauf, Liquidierung und Restitution von Unternehmen in Österreich 1938 bis 1960 2
(beide online zugänglich unter: https://http://hiko.univie.ac.at).