Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Vermögensentzugs- und Rückstellungsakten

Der Bestand enthält Akten der "Dienststelle für den Vermögensverkehr" (Mai 1938–Frühjahr 1940), des Sonderdezernats IVd-8 des ReichsgausDer Reichsgau war eine Verwaltungseinheit des Deutschen Reichs zwischen 1939 und 1945. (Gau) NiederdonauNiederdonau war jene NS-Verwaltungseinheit, die das heutige Bundesland Niederösterreich sowie das nördliche Burgenland (Bezirke Neusiedl, Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf) sowie ab 1939 die Bezirke Südmährens (Nikolsburg, Znaim und Neubistritz) umfasste. (Frühjahr 1940–Frühjahr 1945) und der "Sonderliquidierungsstelle" des Landesamts IX/5 der Niederösterreichischen Landesregierung (1945–1977 tätig, Akten nur bis 1952 erhalten) zu den Themen Vermögensentzug und RückstellungAls Rückstellung ist im strengen Wortsinn der österreichischen Gesetze die Zurückgabe von zwischen 1938 und 1945 entzogenen Vermögenswerten zu verstehen. (Rückstellungsgesetze). Die Archivalien sind chronologisch nach sechs Zahlenreihen gegliedert:
a) 1938–1947
b) 1948
c) 1949
d) 1950
e) 1951
f) 1952
Die Reihen b) bis f) (also die Jahre 1948 bis 1952) sind durch ein Namens-, Ort- und Schlagwortverzeichnis erschlossen, in der (umfangreichsten) Reihe a) (also für die Jahre 1938 bis 1947) ist die Recherche nur per Namensverzeichnis möglich.
Der Bestand enthält außerdem Varia, die nicht in den Eingangs- und Nachschlagebüchern verzeichnet sind, sondern sich nur über das Verzeichnis Nr. 48 erschließen. Es handelt sich um Karton 1.263 (Treuhänderverwaltung), die Kartons 1.264 bis 1.267 (Tschechische Juden), Karton 1.268 (Arisierungsbelege), Karton 1.269 (Arisierungslisten) und Karton 1.270 (Arisierungsakten, Burgenlandkonten) (vgl. auch: Stefan Eminger: Quellen zur neueren und neuesten Geschichte im Niederösterreichischen Landesarchiv 1850-1960).
Vermögensanmeldungen (vgl. RGBl I 1938, S. 414), Akten des BMFBundesministerium für Finanzen und der FinanzprokuraturDie Finanzprokuratur (FinProk) ist eine dem Finanzministerium unterstellte Behörde für die rechtsanwaltlichen Geschäfte des Bundesvermögens, besonders zur Vertretung vor Gericht. Bei ihr können u.a. Entschädigungsansprüche gegen den Bund eingeklagt werden. sind nur in Einzelfällen vorhanden. Die Akten zum Vermögensentzug in der Landwirtschaft bilden einen eigenen Bestand (vgl. Vermögensentzug in der Landwirtschaft).

Standort:Niederösterreichisches Landesarchiv (NÖLA)
Provenienz:Landeshauptmannschaft NiederdonauNiederdonau war jene NS-Verwaltungseinheit, die das heutige Bundesland Niederösterreich sowie das nördliche Burgenland (Bezirke Neusiedl, Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf) sowie ab 1939 die Bezirke Südmährens (Nikolsburg, Znaim und Neubistritz) umfasste., Landesamt II/6 – Dienststelle für den Vermögensverkehr (1938–1940) / Der ReichsstatthalterDer Reichsstatthalter war ständiger Vertreter der Reichsregierung in einer Region, einem Reichsgau. Im ehemaligen Österreich waren die Reichsstatthalter in Personalunion Gauleiter. (Gau) in Niederdonau, Sonderdezernat IVd-8 (1940–1945) / Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Landesamt IX/5 – Sonderliquidierungsstelle (1945–1952)
Träger:Flachware/Original
Umfang:168 Kartons
Angaben zur Vollständigkeit:Die Restitutionsakten der Jahre 1952 bis 1977 sind skartiert.
Zeitraum: 1938–1952
Ordnung:chronologisch
Details zur Ordnung:Ordnung nach sechs Jahreszahlenreihen
Benützungsbeschränkungen:Datenschutz
Details zur Benützungsbeschränkung:Die anonymisierte Erfassung für wissenschaftliche Forschung wird in der Regel gestattet.

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):


Ansprechperson(en):