Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Vereinsakten 1936–1945

Das NÖLANiederösterreichisches Landesarchiv übernahm diese – gemäß Kanzleireform 1935/1936 der Gruppe XVIII zugeordneten – Vereinsakten Ende der 1980er-/Anfang der 1990er-Jahre von der Zentralregistratur des Amts der Niederösterreichischen Landesregierung. Der Bestand enthält Akten zu politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, religiösen, sportlichen und geselligen Vereinen. Die einzelnen Konvolute, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, enthalten in der Regel Informationen zum Prozedere der Vereinsgründung, zu den Proponenten, zur Einreichung bzw. Änderung der Statuten, zu Löschungen sowie ab 1938 zu Vereinsauflösungen, Liquidierungen oder Eingliederungen in NS-Dachverbände. Vereinzelt sind den Akten auch Erhebungen von Gendarmeriedienststellen über Vereinsobleute oder -mitglieder beigeschlossen, manchmal auch Akten des StillhaltekommissarsDer Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände (Stiko) war eine im März 1938 in Österreich installierte Dienststelle (vgl. GBlÖ Nr. 136/1938), deren Aufgabe die Gleichschaltung des österreichischen Vereinswesens war. Der Stillhaltekommissar war das zentrale Instrument des NS-Staats, um den systematischen Entzug von Vereinsvermögen durchzuführen.. Tätigkeits- oder Versammlungsprotokolle sind nicht vorhanden. Die Akten von Vereinen aus dem Nordburgenland sind – angefangen vom Zeitpunkt der Eingliederung des Nordburgenlands in den ReichsgauDer Reichsgau war eine Verwaltungseinheit des Deutschen Reichs zwischen 1939 und 1945. (Gau) NiederdonauNiederdonau war jene NS-Verwaltungseinheit, die das heutige Bundesland Niederösterreich sowie das nördliche Burgenland (Bezirke Neusiedl, Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf) sowie ab 1939 die Bezirke Südmährens (Nikolsburg, Znaim und Neubistritz) umfasste. im Oktober 1938 (vgl. RGBl I 1938, S. 1333) – integriert. Akten aus den späteren Randgemeinden von (Groß-)WienNach dem "Anschluss" wurden große Gebiete rund um Wien in das Gemeindegebiet der Stadt eingegliedert. Die Stadt bestand in der Folge aus 26 Bezirken (vgl. RGBl I 1938, S. 1333). Im Jahr 1954 wurde Wien im Wesentlichen in den Grenzen von 1937 wiederhergestellt (vgl. BGBl Nr. 110/1954). sind bis etwa 1939 enthalten. Der Gesamtbestand umfasst die Jahre 1853 bis 1945 (vgl. auch: Stefan Eminger: Quellen zur neueren und neuesten Geschichte im Niederösterreichischen Landesarchiv 1850-1960).

Standort:Niederösterreichisches Landesarchiv (NÖLA)
Provenienz:Sicherheitsdirektor für Niederösterreich, Abteilung SD/b (bis 1938) / Landeshauptmannschaft Niederösterreich, L.A. I/6b (bis 1939) / Der ReichsstatthalterDer Reichsstatthalter war ständiger Vertreter der Reichsregierung in einer Region, einem Reichsgau. Im ehemaligen Österreich waren die Reichsstatthalter in Personalunion Gauleiter. (Gau) in NiederdonauNiederdonau war jene NS-Verwaltungseinheit, die das heutige Bundesland Niederösterreich sowie das nördliche Burgenland (Bezirke Neusiedl, Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf) sowie ab 1939 die Bezirke Südmährens (Nikolsburg, Znaim und Neubistritz) umfasste., Dezernat Pol I (ab 1940)
Träger:Flachware/Original
Umfang:93 Kartons
Zeitraum: 1936–1945
Ordnung:chronologisch
Details zur Ordnung:Ordnung nach (End-)Jahren, innerhalb dieser nach Aktenzahlen

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):


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